Wird Authentizität überschätzt?

 

 


Es gibt vielleicht nicht so viele Dinge, die festzustehen scheinen in der Führungs-Kommunikation. Aber dass man 'authentisch' sein solle, im Sinne von echt, wiedererkennbar, im positiven Sinn berechenbar, natürlich nicht im Sinne von naiv - das schien bis vor kurzem dazuzugehören. Oder?

  Gerade solche Gewissheiten laden dazu ein, gegen den Strich gebürstet zu werden. Jetzt gibt es das Buch zum Thema: "Sei nicht authentisch! Warum klug manchmal besser ist als echt". Als Autor zeichnet Stefan Wachtel. Er coacht laut Klappentext Spitzenpolitiker und  Topmanager. Seine Kernthese: Wer als Führungskraft immer ganz er selbst ist und sich in jeder Situation auf sein Bauchgefühl verläßt, der ist verlassen und wird grandios scheitern.

 

  So weit, so trivial. Wer immer sein Herz auf der Zunge trägt, wer aber auch gar nichts von Taktik versteht, wer die nötigen Spielchen im Management nicht spielen kann - na, der kommt nicht weit oder macht es zumindest nicht lange. Aber bedeutet das, im permanenten Rollenspielen liegt die Lösung? Geht es nur um den Schein - und der genügt dann?

 

  Ebenfalls laut Klappentext erfährt der Leser in Stefan Wachtels Buch sein wichtigstes Geschäftsgeheimnis: Wie man es anstellt, authentisch und professionell zu wirken. Ja, das steht tatsächlich da: zu wirken. Manchmal hofft man ja, es gibt Reflexionsstände, hinter die es nicht zurück geht. Manchmal hofft man aber auch vergebens.

 

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